5100km – Teil4 – Frankreich - Verdun

Genau vor einem Jahr, im Juni´2013 begann diese wunderschöne Reise mit über 5000 Kilometer und mit diesem und letzen Kapitel 4 möchte ich meine Erlebnistour abschließen. Ein Abenteuer, das ich sicher nie vergessen werde und vielleicht zu den schönsten Momenten meines Lebens gehört!
Diesmal möchte ich Euch noch mit nach Verdun nehmen, ein sehr geschichtsträchtiger Ort, wo über 60 Mio Bomben und Granaten ihr Ziel fanden, ein Materialkrieg, wo es keine Sieger gab - nur Verlierer und Denkmäler, wo viele Seelen für eine sinnlose Schlacht ihr Leben ließen.

Noch in der Nacht fuhren wir weiter vom Hartmannskopf in Richtung "VERDUN" aber wir mußten unsere Fahrt aufgrund der Müigkeit unterbrechen und steuerten einen Rastplatz an. Mein Kumpel fragte noch: Warum stehen hier denn soviele PKW´s und niemnand zu sehen..? Da wir beide von Natur aus ja stets hurmorlos sind, antwortete ich: "Resident Evil"? icon_vollpanik ..wir sahen ein paar Gestalten hinterm Gebüsch und hinter den Bäumen. Wir schalteten Fernlicht ein aber irgendwie versuchten sich die Gestalten unseren neugierigen Blicken zu entziehen. Komisch war nur, einige waren mit heruntergelassener Hose dabei und dann schauten wir uns an..?! Schwulentreff? Wir begannen an zu gröhlen und beobachteten das Versteckspiel noch einige Zeit...glaube so 20min und die wackelten hinter den Bäumen irgendwann völlig entkräftet hin und her. Sah schon zum schiessen aus und wir fuhren schließlich weiter.
Irgendwann kam dann endlich ein seriöser Parkplatz.

Am nächsten Tag kam Verdun immer dichter, schon auf der Fahrt dorthin...immer wieder Ehrenfriedhöfe aller beteiligten Nationen. Ab und zu hielten wir, um einen kleinen Abstecher auch in den umliegenden Wäldern zu machen, überall Schützengräben, Bunkeranlagen und Überreste, auch viele dunkelgrüne Weinflaschen, von denen ich einige mitnahm.
Dann war es soweit - Verdun -, äußerlich betrachtet eine eher unauffällige Stadt. Leider hatten wir aus Zeit- sowie Sicherheitsgründen keine Möglichkeit näher auf die Stadt einzugehen. Unser vorrangiges Ziel war es erstmal, unser Equipment (Detektoren&Co) zu verstecken, kamen ja schließlich schon von weit her. Denn in Frankreich ist der alleinge Besitz strafbar und wird gnadenlos verfolgt. Gerade in solchen ehem. Kampfgebieten wie Verdun ist ein deutsches Kennzeichen schnell im Visier der Ordnungshüter! Also packten wir alles "Belastbare" in ein Plastiksack (siehe Foto) und versteckten diesen sicher in einem Waldstück weit entfernt, welches nicht mehr patroulliert wurde.

Nun konnte unsere Expidition mit einem zum Teil ruhigen Gewissen beginnen, denn mein Kumpel machte hier vor 3 Jahren schonmal die Erfahrung, von hasserfüllten Franzosen die volle Härte zu spüren, nur weil er Deutscher war und sich ein wenig zu interessiert bewegte. Deswegen die Vorsicht und auch in Verdun´s Umland war wieder unser Motto, niemals auf Deutsch verständigen! Wir waren noch nicht mal 10Minuten auf einem Berg, da beobachtete uns auch schon eine Patroullie und somit verbrachten wir einen "erlebnisreichen" Tag und es war unglaublich, was ich hier an verschiedenen Stellen zu sehen bekam!
Zum Teil sind ganze Waldgebiete bis zum heutigen Tag vermint, überall Hinweisschilder, die auf die Gefahren hinweisen. Wer mir das mal übersetzen kann, darüber wäre ich sehr dankbar und auch, was das für eine Patrone sein kann, die auf dem Zollstock liegt.

Granaten, Bomben, Patronen überall, selbst die Bauern eggen jedes Jahr aufs neue unzählige Gasgranaten hoch und legen diese dann an den Feldrand, die dann irgendwann von den Démineurs (KRD) abgeholt werden. Ganz schön mutig, wo die kleinste Lageveränderung ausreicht, um die tötlichen Nervenkampfstoffe zu aktivieren! Die ganzen Felder sind mit Zünder- und Splitterteilen nur so zersäht. Sehr interessant fand ich auch die intakten Forts, die unterirdisch miteinander verbunden sind. Viele davon waren aber gesperrt. Die letzen Fotos zeigen, wie ich mit dem "gelben" Sack und unseren Equipment im Wald auf meinen Kumpel warte, fast 30 Minuten und unter strengsten Vorsichtsmaßnahmen, damit wir diesen mysteriösen Ort wieder unbehelligt verlassen konnten!
Leider mußte ich mit der Kamera haushalten, da mittlerweile alle Speicherkarten sowie Akkus aufgebraucht waren, somit erklären sich die wenigen Fotos, die auch von unserer Rückreise über Belgien und Luxemburg nicht mehr gemacht werden konnten. Beim nächsten mal bin ich auf jeden Fall besser vorbereitet und ich bedanke mich an dieser Stelle an alle interessierten Leser, denen ich mit diesem kleinen Reisebericht eine kleine Freude machen konnte.

Bis zum nächsten mal
Eure Franzi